Scalable Capital wirbt damit, dass man mit einer monatlichen Gebühr von nur 2,99 Euro kostenlos Aktien, ETFs und Derivate wie z.B. Knock Out Zertifikate handeln kann. In der Praxis fallen aber dennoch die ein oder anderen Gebühren an. Wir zeigen dir hier, worauf du achten musst, wenn du Knock-Out-Zertifikate mit Scalable Capital kaufen willst.
Ist Scalable Capital wirklich kostenlos?
Nein. Neben der monatlichen Gebühr von 2,99 Euro, die für 12 Monate im Voraus bezahlt werden muss, gibt es beim Handel mit Knock-Out-Zertifikaten weitere Gebühren.
Was sich wie ein falsches Versprechen anhört, ist trotz der versteckten Kosten immer noch der kostengünstigste Online-Broker für Derivate.
Im Vergleich mit anderen Online-Brokern sind die Gebühren bei Scalable Capital meist wesentlich niedriger. Dennoch ist der Handel mit Knock-Out-Zertifikaten nicht kostenlos.
Video: Wie hoch sind die Gebühren bei Scalable Capital?
In diesem Video fassen wir die wichtigsten Fakten dieses Artikels kurz zusammen und beantworten die Frage, wie hoch die Gebühren bei Scalable Capital sind und ob die Flatrate bedeutet, dass man wirklich kostenlos Derivate handeln kann.
Welche Knock-Out-Zertifikate bietet Scalable Capital an?
Bei Scalable Capital kann man die Knock-Out-Zertifikate von Goldman Sachs, HSBC und UniCredit handeln. Diese drei Anbieter decken einen Großteil der europäischen und amerikanischen Aktien ab.
Der riesige Vorteil von Scalable Capital ist eben der Derivate-Handel auf US-Amerikanische Aktien, was z.B. bei OnVista, Trade Republic oder Smartbroker nicht möglich ist.
Knock-Out-Zertifikate kaufen mit Scalable Capital
In diesem Video zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du Knock-Out-Zertifikate bei Scalable Capital kaufen kannst.
In unserem aktuellen Beispiel wollen wir ein Hebel-Zertifikat auf die Aktie der Münchner Rück kaufen.
Wenn wir die WKN-Nummer bereits wissen (bei mir ist das TT8DG6, da ich diese immer über die OnVista-App suche), können wir diese einfach ins Suchfeld eingeben und unter Ergebnisse auf den Namen des Derivats klicken.
Video: Aktuelle Aktien-Analyse in unserem YouTube-Kanal
Wenn wir noch nicht wissen, welches Knock-Out-Zertifikat wir kaufen wollen, nutzen wir die Suchfunktion unter “DERIVATE FINDEN”.
Wir kommen zu einem Suchfeld mit Filtermöglichkeiten auf der linken Seite.
Ich wähle folgende Einstellungen:
- Strategie: Long (steigende Kurse)
- Typ: Knock-Out ohne Stop-Loss (gibt auch andere, aber ich bevorzuge diese)
- Hebel: 10 (je nach eigenem Risiko)
- Basiswert im Suchfeld eingeben: bei mir “Münchener Rück”
- KO: Achte darauf, dass Basispreis und KO-Barriere identisch sind!
- Spread: Geld- und Briefpreis sollten möglichst nah beieinander liegen.
Passt alles, klicke ich auf “K” für Kaufen.
Nun können wir den “Zielbetrag” [1] angeben, den wir investieren wollen. Alternativ kann man auch die Stückzahl [1b] angeben.
Mit dem Klick auf “Order vorbereiten” [2] schließen wir diese Seite ab.
Die “Orderdetails” geben einen Überblick über…
- Stückzahl: hier 198
- Geschätztes Ordervolumen: 502,92€
- Optional: Stop oder Limit hinzufügen (mache ich nicht beim Kauf)
Wenn man den Haken bei “Ich möchte trotzdem handeln” klickt, erscheint ein kleingedruckter Text mit einem Link zu den “Kosteninformationen“.
Die Kosteninformationen sind bei Scalable Capital mein größter Kritikpunkt. Der Link ist so klein, dass man ihn kaum sieht. Der Anbieter will anscheinend, dass man die Kosten übersieht.
Gefährlich ist es auch, weil dieser Link sehr nah am endgültigen “Kaufen”-Button liegt! Mit meinen ungeschickten, fetten Fingern muss ich schon extrem aufpassen, dass ich hier nicht die Katze im Sack kaufe.
Denn die Kosten für Derivate können es auch beim allgemein sehr kostengünstigen Online-Broker Scalable Capital in sich haben!
Deswegen sollte man sich vor jedem Kauf unbedingt die Kosten genau anschauen, damit man auch weiß, ob man eine lukrative Investition tätigt oder man lieber nach einem anderen Zertifikat oder gar bei einem anderen Anbieter schauen sollte.
Gebühren für Knock-Out-Zertifikate bei Scalable Capital
Hier kommen wir nun endlich zu den Gebühren von Knock-Out-Zertifikaten bei Scalable Capital.
Die Gebühren hängen von folgenden Faktoren ab:
- Emittent (Goldman Sachs / HSBC / UniCredit)
- Investitionsbetrag
- Hebel
Dieses Hebel-Zertifikat auf die Aktie der Münchener Rück Versicherung stammt von HSBC. Dieses Zertifikat könnte man also auch über Trade Republic kaufen! Das ist besonders interessant, weil wir so die Gebühren der beiden Online-Broker transparent vergleichen können.
1. Einstiegskosten
Bei einer Investitionssumme von rund 500 Euro kostet das Derivat der HVB beim Kauf 11,88€ [1].
2. Ausstiegskosten
Bei Verkauf des Zertifikats werden -9,90 Euro zurückerstattet, so dass wir insgesamt nur Kosten von 1,98 Euro haben.
3. Laufenden Kosten p.a.
Die laufenden Kosten pro Jahr betragen112,25 Euro. Geteilt durch die 365 Tage des Jahres kostet das Zertifikat also knapp 0,31 Euro pro Tag. Diese Kosten fallen unabhängig vom Anbieter an und werden direkt in den Kurs eingerechnet. Wir müssen also diesen Betrag nicht zusätzlich bezahlen, sollten aber immer im Hinterkopf haben, dass wir das Zertifikat nicht allzu lange halten. In der Regel halte ich Knock-Out-Zertifikate einen Tag, ein paar Tage oder maximal zwei bis drei Wochen.
Gebühren Scalable Capital vs. Trade Republic
Wie wir hier gesehen haben betragen die Kosten für dieses Beispiel 1,98 Euro bei Scalable Capital.
Wenn wir das gleiche Zertifikat über Trade Republic kaufen fallen insgesamt 3,98 Euro an.
Trade Republic ist damit 2 Euro teurer als Scalable Capital.
Das ist immer noch günstiger als bei den meisten anderen Anbietern, allerdings lohnt sich das monatliche Abo von 2,99 Euro bei Scalable Capital damit schon ab dem 2. Trade.
Scalable Capital – Comdirect Vergleich
Im Vergleich mit Comdirect schneidet Scalable Capital noch wesentlich besser ab.
Für das gleiche Zertifikat von HSCBC fallen bei Comdirect insgesamt satte 36,20 Euro an Gebühren an!
Das sind ganze 18x mehr als bei Scalable Capital. Man stelle sich vor, man tätigt 100 vergleichbare Trades im Monat dann beträgt die Kostenersparnis bei Scalable Capital im Vergleich zu Comdirect 3.400 Euro.
Vergleich mit OnVista / Finanzen.Net-Broker
Auch den Vergleich mit OnVista bzw. dem Finanzen-Net-Broker muss Scalable Capital nicht scheuen.
Bei diesem Beispielstrade würden bei OnVista insgesamt rund 16 Euro Gebühren anfallen.
Das ist zwar weniger als die Hälfte von Comdirect, aber immer noch 8x mehr als bei Scalable Capital.
Ich habe viele tausend Euro verbrannt, indem ich bei anderen Online-Brokern gehandelt habe!
Verkaufen mit Stop-Loss
Ein weiterer Vorteil von Scalable Capital ist die Stop-Loss-Funktion zum automatischen Verkaufen von Wertpapieren.
Um den Stop festzulegen gehen wir auf das entsprechende Wertpapier und dann auf “Verkaufen“.
Ich nutze den Stop direkt nachdem ich ein Zertifikat gekauft habe.
Manchmal entwickelt sich der Kurs in die falsche Richtung und mir ist es lieber schnell aus einem Trade mit geringem Verlust auszusteigen als lange hoffen und bangen zu müssen, dass der Kurs wieder ins Positive dreht.
Deswegen setze ich den Stop-Kurs ca. 10% unter dem Kaufpreis.
Fällt der Kurs des Knock-Out-Zertifikats unter diesen festgelegten Stop, wird die Verkaufsorder automatisch ausgeführt.
Leider ist ein Trailing-Stop nicht möglich, so dass ich bei profitablen Zertifikaten jeden Tag nach Handelsschluss den Stop-Preis nachziehe und je nach erreichtem Gewinn 5-10% unterhalb des aktuellen Kurses setze.
Handelsschluss ist in Deutschland um 17 Uhr, in den USA um 22 Uhr deutscher Zeit.
Radek Vegas ist ein erfahrener Autor, der ein Studium in Germanistik absolviert und als Videoproduzent gearbeitet hat. Seit einem Jahrzehnt widmet er sich intensiv dem Online-Marketing und hat zu zahlreichen seiner Hobbys Webseiten und YouTube-Kanäle erstellt. Im Jahr 2020 begann er, sich im Bereich Finanzen weiterzubilden, und gründete die Webseite Trendbetter.de sowie den dazugehörigen YouTube-Kanal. Sein Ziel ist es, seine Erkenntnisse gebündelt an einem Ort zu sammeln, um anderen dabei zu helfen, von seinem Wissen zu profitieren.
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